„Wovon träumt er nachts?“
Der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW), Dr. Karsten Braun, hat vor überzogenen Erwartungen bei der elektronischen Patientenakte (ePA) gewarnt und die jüngsten Aussagen von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach scharf kritisiert.
Dazu sagt Dr. Karsten Braun: „Wenn ich lese, dass Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach verkündet, dass durch die ePA bisher überfüllte Arztpraxen nicht mehr überfüllt sein werden, frage ich mich ernsthaft: Wovon träumt er nachts? Glaubt er das wirklich? Oder ist das nur eine billige Ausrede für die Versäumnisse seiner Amtsperiode, was die ambulante Versorgung angeht? Ich halte es für völlig unverantwortlich, solche komplett unrealistischen Erwartungen zu wecken. Wir wären erst einmal froh, wenn sich zeigen würde, dass die ePA die Arztpraxen nicht zusätzlich belasten würde.“
Braun betont, dass die KVBW die Einführung der ePA grundsätzlich begrüßt. „Aber jetzt muss erst einmal getestet werden, ob sie funktioniert, ob sie sich im Alltag bewährt und wie die Praxen damit zurechtkommen, bevor wir irgendwelche ungesicherten Voraberfolgsmeldungen verkünden.“