PRIMA – Innovationsfondsprojekt
Zur Sicherstellung der hausärztlichen Versorgung
Am 1. Januar 2025 startet das Innovationsfondsprojekt „Transformation von Hausarztpraxen zu multiprofessionellen Primärversorgungszentren mit Pflegefachpersonen“, kurz PRIMA, in Baden-Württemberg unter der Leitung der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW). Das Projekt wird über einen Zeitraum von 42 Monaten aus den Fördermitteln des Innovationsfonds beim Gemeinsamen Bundesausschuss gefördert.
Projektpartner
Folgende Partner beteiligen sich am Projekt PRIMA:
- Institut für Allgemeinmedizin und Interprofessionelle Versorgung (IAIV) am Universitätsklinikum Tübingen
- Technische Universität München (TUM), Fakultät für Sport- und Gesundheitswissenschaften, Lehrstuhl für Gesundheitsökonomie
- Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi)
- IGES Institut (IGES)
- AOK Baden-Württemberg (AOK BW)
Projektinhalte und -ziele
In vielen – meist ländlichen – Regionen ist zukünftig die Sicherstellung der hausärztlichen Versorgung gefährdet. Insbesondere aufgrund des stark wachsenden Anteils älterer Menschen. Ein möglicher Ansatz, diesem Problem zu begegnen, soll im Innovationsfondsprojekt PRIMA erprobt und wissenschaftlich untersucht werden.
Im Mittelpunkt des Projekts stehen dabei Pflegefachpersonen. Sie sollen in den Praxisalltag integriert werden und sogenannte nicht-genuin ärztliche Aufgaben, also Aufgaben, für die keine ärztliche Approbation erforderlich ist, übernehmen. Dadurch sollen sie das Versorgungsspektrum der Praxen, hinsichtlich möglicher pflegerischer Aufgaben, ausweiten. Im Rahmen von PRIMA sollen in 20 teilnehmenden Hausarztpraxen neue Strukturen und Prozesse etablieren werden, um sich zu multiprofessionellen Primärversorgern mit Pflegefachpersonen (PRIMA) weiterzuentwickeln.
Ziele
- Multiprofessionelle, kooperative und umfassende Patientenversorgung unter hausärztlicher Koordination
- Neugestaltung der Arbeitsorganisation: effizienter, kompetenzentsprechender Einsatz der Teammitglieder; effizientere Gestaltung der Versorgung
- Schaffung hausärztlicher Kapazitäten: Entlastung von Routineaufgaben, mehr Zeit für genuin-ärztliche Tätigkeiten und die Behandlung komplexer medizinischer Fälle
- Mehr Kapazitäten für die Erst- und Grundversorgung, u. a. für die Aufnahme neuer Patienten
- Versorgungssteuerung: Zuweisung an geeignetes Praxisteammitglied oder externen Versorgungspartner in Abhängigkeit vom Versorgungsbedarf
- Reduzierte Inanspruchnahme sekundärer und tertiärer Versorgung bzw. der Notfallversorgung (nur in med. begründeten Fällen)
- Förderung des Selbstmanagements chronisch kranker Patienten
- Sicherstellung der hausärztlichen Versorgung und Bewältigung der wachsenden Versorgungslasten
Zielgruppe
Das Versorgungskonzept und die Studie richten sich an chronisch erkrankte Personen. Bei ihnen soll der Effekt einer engmaschigen Begleitung und koordinierten Versorgung untersucht werden.
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