Digitale Zukunft hat begonnen
Die Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg hat in ihrer Sitzung am vergangenen Mittwoch grünes Licht für ein telemedizinisches Modellprojekt der KVBW gegeben. Angekoppelt an das KVBW-Patiententelefon MedCall soll in den nächsten zwei Jahren für die Patienten zweier Modellregionen eine Plattform zur digitalen Patientenkommunikation eingerichtet werden. Per Telefon und Video können die Patienten sich von einem Arzt beraten lassen. Damit bringt die KVBW als erste Kassenärztliche Vereinigung ein telemedizinisches Projekt auf den Weg.
Dr. Norbert Metke, Vorstandsvorsitzender der KVBW, ist sehr zufrieden mit dieser Entscheidung: „Der Markt wird längst von Krankenkassen, privaten Gesellschaften und anderen bedient. Wir niedergelassenen Ärzte müssen uns dringend beim Thema Digital Healthcare einbringen.“ In seiner Rede forderte er die Delegierten auf, endlich auf den Zug aufzuspringen. „Wir müssen liefern, dann folgt auch Erfolg und Geld für unsere Leistung. Nur dann können wir der zentrale Versorger bleiben. Wir dürfen uns unsere Versorgungskompetenz nicht durch andere nehmen lassen.“ Mit deutlicher Mehrheit stimmten die Delegierten für den Antrag des Vorstands.
Auch der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Dr. Johannes Fechner betonte die Dringlichkeit des Themas: „Wir erarbeiten nun ein Konzept auf der Basis unseres schon bestehenden Patiententelefons MedCall. Dort sollen Patienten anrufen können, die sich krank fühlen und beispielsweise keinen Hausarzt haben. Nach der ärztlichen Beratung per Telefon und Video kann der Patient dann entscheiden, ob ihm bereits ausreichend geholfen wurde oder ob er doch noch persönlich einen Arzt aufsuchen muss. Wir wollen damit erreichen, dass nicht mehr so viele Patienten in die Krankenhausambulanzen gehen, die dort gar nicht hingehören.“