KVBW startet Pilotprojekt für das E-Rezept
Die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW) hat im Main-Tauber-Kreis ein Pilotprojekt zur Einführung des E-Rezepts gestartet. Arztpraxen und Apotheken in der Region haben die Möglichkeit, das Verfahren zu testen, bevor das E-Rezept zum 1. Januar 2024 verpflichtend eingeführt wird. In Zusammenarbeit mit dem Landesapothekerverband Baden-Württemberg (LAV) wurde am Mittwochabend in Tauberbischofsheim über das Projekt informiert.
Gute Vorbereitung für den Start
„Mit dem Modellprojekt wollen wir unseren Mitgliedern die Möglichkeit geben, die Abläufe und Prozesse zu testen. Dabei werden die Projektteilnehmer von unserem KVBW-E-Rezept-Team aktiv unterstützt und begleitet“, erklärt Vorstandsvorsitzender Dr. Karsten Braun. Die KVBW führt das Projekt in Kooperation mit der Ärzteschaft im Main-Tauber-Kreis sowie dem Landesapothekerverband und der Landesapothekerkammer durch. „Unser Ziel ist, grundlegende Probleme und Hürden im Praxisalltag zu erkennen und an die zuständigen Stellen wie z. B. die gematik oder Softwarehersteller zu melden, sodass für unsere Mitglieder vom 1. Januar 2024 an die Prozesse möglichst reibungslos funktionieren“, so Braun.
Die Informationsveranstaltung am Mittwoch in Tauberbischofsheim richtete sich an Arztpraxen und Apotheken. In Vorträgen wurde jeweils die Arzt- und Apothekersicht auf das E-Rezept vorgestellt. Zudem erhielten die Teilnehmenden Einblicke in ein Arztinformations- bzw. Apothekenverwaltungssystem, um das gegenseitige Verständnis zu fördern und die gemeinsame Umsetzung des E-Rezepts voranzutreiben.
Die teilnehmenden Praxen profitieren von der Teilnahme, da sie durch das E-Rezept-Team der KVBW fachlich betreut und beraten werden. Das Verfahren für das E-Rezept wurde durch den Einsatz der elektronischen Gesundheitskarte inzwischen erheblich vereinfacht. Mit dieser kann der Patient in der Apotheke sein E-Rezept direkt einlösen.
Positive Rückmeldungen zum Projektstart
Erste Rückmeldungen von teilnehmenden Praxen sind positiv, der Prozess funktioniert. Allerdings erfordert die erforderliche elektronische Signatur bei jedem Rezept noch viel Zeit, was vor allem bei Wiederholungsrezepten den Praxisablauf aufhält. „Wir werden alle Kritikpunkte melden und erwarten, dass die gematik sowie die Softwarehersteller weiter an Verbesserungen arbeiten und Optimierungen umsetzen“, so Braun.
In Baden-Württemberg sind inzwischen rund 70 Prozent der Praxen bereit für das E-Rezept. „Wer sich noch nicht auf die neue digitale Anwendung umgestellt hat, sollte die kommenden Monate unbedingt dafür nutzen“, appelliert Braun. Das Serviceteam „IT in der Praxis“ steht Mitgliedern dafür gerne beratend zur Seite.