Baden-Württemberg verfügt über erstklassige Strukturen in der Geburtshilfe
Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha, der Landesvorsitzende des Berufsverbandes der Frauenärzte, der Präsident der Landesärztekammer Baden-Württemberg und der Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg haben auf die Erfolge der Maßnahmen um eine gute Versorgung in der Geburtshilfe verwiesen.
Geringe Säuglingssterblichkeit
Vor dem Hintergrund der Initiative der Bundesregierung um die Stärkung der Geburtshilfe betonte Minister Lucha am Freitag in Stuttgart: „Die Geburtshilfe in Baden-Württemberg in Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Frauenärzten und den Hebammen kann sich sehen lassen. Das zeigt sich ganz konkret anhand von Versorgungsdaten. So ist die Säuglingssterblichkeit beispielsweise wesentlich geringer als im Durchschnitt der EU-Staaten. Auch die Sterblichkeit innerhalb der ersten Tage nach der Geburt bzw. die Zahl der Totgeburten weisen niedrige Werte auf. Das zeigt, dass wir eine exzellente medizinische Versorgung aufweisen, für die ich den Ärzten und den Hebammen nur großes Lob aussprechen kann.“
Markus Haist, Landesvorsitzender des Berufsverbandes der Frauenärzte in Baden-Württemberg und niedergelassener Frauenarzt aus Pforzheim, stellte dazu fest: „In Baden-Württemberg versorgen etwa 1.600 Frauenärztinnen und Frauenärzte permanent rund 100.000 Schwangere. Die Belegärztinnen und -ärzte begleiten rund 4.500 Geburten pro Jahr. Die niedergelassenen Frauenärztinnen und -ärzte arbeiten eng mit den Kliniken und den Hebammen zusammen und können daher ein engmaschiges Netz an Versorgung gewährleisten.“
Der Präsident der Landesärztekammer Baden-Württemberg, Dr. Ulrich Clever, begrüßte die Initiative der Bundesregierung. „Die Bundesregierung hält an der heute starken Versorgungsstruktur fest und richtet sich, was die Hebammen angeht, stark an eine Verbesserung in der Ausbildung, also etwa hin zur Möglichkeit, dass Hebammen eine akademische Ausbildung absolvieren können.“
Nachwuchsprobleme bei Ärzten und Hebammen
Für Dr. Norbert Metke, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg, steht die Aufrechterhaltung der Versorgung im Vordergrund. „Wir stehen vor der Herausforderung, wie wir das heutige Versorgungsniveau aufrechterhalten. Sowohl bei den Ärzten als auch bei den Hebammen haben wir Nachwuchsprobleme“, betonte Metke. „Aktuell sind in einigen Regionen Arztsitze für Gynäkologen unbesetzt“. Die KVBW unternehme daher eine Vielzahl von Maßnahmen, um die ärztliche Versorgung zu stabilisieren. Dazu gehöre das Förderprogramm Ziel und Zukunft (ZuZ), in dessen Rahmen aktuell Fördermöglichkeiten auch für Frauenärzte bestünden. Auch das Ministerium für Soziales und Integration nimmt sich der aktuellen Herausforderungen in der Geburtshilfe an und hat deshalb bereits im Januar 2017 unter der Leitung von Staatssekretärin Bärbl Mielich einen Runden Tisch Geburtshilfe einberufen.