Förderung der Weiterbildung Allgemeinarzt HZV-Partner beteiligen sich an Finanzierung

Die Partner der hausarztzentrierten Versorgung AOK, MEDI und Hausärzteverband in Baden-Württemberg fördern die Weiterbildung zum Allgemeinarzt in Baden-Württemberg und beteiligen sich dazu an der Finanzierung.

Der stv. Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Baden Württemberg (KVBW), Dr. Johannes Fechner, begrüßt das Engagement der AOK und der Ärzteverbände. „Seit Jahren fördern KVBW und die Krankenkassen im Land die Weiterbildung zum Allgemeinarzt, um so die Ausbildung für die Praxen attraktiver zu gestalten und mehr Hausärzte in die ambulante Versorgung zu bekommen. Wir freuen uns außerordentlich, dass die Partner der hausarztzentrierten Versorgung (HZV) in Baden-Württemberg sich nun freiwillig dazu bereit erklärt haben, die Weiterbildung ebenfalls finanziell zu unterstützen“, so Fechner.

Für Dr. Christopher Hermann, Vorstandsvorsitzender der AOK Baden-Württemberg, ist die Beteiligung der drei Partner ebenfalls ein wichtiges Zeichen. "Krankenkassen und KVBW finanzieren jedes Jahr die Weiterbildung zum Allgemeinarzt mit jeweils sieben Millionen Euro. Die Hausarztverträge zwischen AOK Baden-Württemberg und dem Hausärzteverband sowie MEDI Baden Württemberg stellen ein unverzichtbares Element in der Versorgung dar. Ich finde, dass es daher ein wichtiges Signal ist, dass die Partner der Hausarztverträge hier nach außen hin Flagge zeigen und die Weiterbildung auch direkt materiell unterstützen.“

Der Hausärzteverband übernimmt aus Sicht seines Vorstandsvorsitzenden Dr. Berthold Dietsche als Selektivvertragspartner mit der Beteiligung an der Finanzierung Verantwortung für die Zukunft des Hausarztberufes. „Die Partner stellen ohne rechtliche Verpflichtung einen Betrag von 500.000 Euro für die Finanzierung der Weiterbildung Allgemeinmedizin zur Verfügung. Die Hausarztverträge steigern die Attraktivität des Hausarztberufes insbesondere durch eine höhere Vergütung sowie einer einfachen Abrechnung in Form von festen Preisen. Wir wollen nun das Signal geben, dass wir auch darüber hinaus Verantwortung übernehmen und uns noch aktiver an der Zukunftssicherung des Hausarztberufes beteiligen.“ Und Dr. Werner Baumgärtner, Vorsitzender von MEDI-Baden Württemberg, ergänzte: „Ich werde häufig von Kolleginnen und Kollegen angesprochen, die sich Sorgen machen, ob sie einen Nachfolger für ihre Praxen finden. Einige suchen bereits seit Jahren einen Nachfolger und geben dann frustriert auf und schließen ihre Praxen. Als niedergelassene Ärzte fördern wir heute bereits aus unseren Honoraren die Weiterbildung, Nun wollen wir auch als Verbände die Ausbildung der jungen Medizinerinnen und Mediziner voranbringen.“

Damit ein Hausarzt Patienten im Rahmen der gesetzlichen Krankenversicherungbehandeln darf, benötigt er nach geltendem Recht eine Facharztweiterbildung im Fach Allgemeinmedizin. Die Weiterbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin absolviert der Arzt nach seinem Studium, sie dauert fünf Jahre. Ein Teil der Weiterbildung findet im Krankenhaus statt, der größte Teil aber als Weiterbildungsassistent in einer Hausarztpraxis. Für einen Weiterbildungsassistenten erhält der Praxisinhaber eine Förderung von 3.500 Euro pro Monat, mit denen ein Teil der Kosten gedeckt werden soll. Im Jahr 2013 waren mit deutlich steigender Tendenz 552 junge Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung zum Allgemeinarzt in Baden-Württemberg.