„Ihr Kinderlein kommet“
Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW), Dr. med. Johannes Fechner, hat die Bemühungen des Gemeindetages Baden-Württemberg sich gemeinsam der Problematik des Ärztemangels auf dem Land anzunehmen nachdrücklich begrüßt. Dr. Fechner hierzu in Stuttgart: „Ich begrüße es sehr, dass sich der Gemeindetag Baden-Württemberg mit uns gemeinsam der Problematik annimmt.“
Ärzte sind keine Schachfiguren
Fechner weiter: „Wir bitten den Gemeindetag auch zu respektieren, dass (Haus-)Ärzte freiberuflich tätige, selbständige Unternehmer sind, die sich nicht einfach wie Schachfiguren in einen Ort setzen lassen. Ebenso hatten wir viele Gemeinden, die noch nie einen Arzt hatten, schon alleine, weil sie viel zu klein sind, als dass ein Arzt da wirtschaftlich überleben könnte. Im Übrigen finde ich den Vergleich mit den Kindergartenplätzen abwegig. Hierbei handelt es sich um zumeist öffentliche Einrichtungen der Kommunen. Für den Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz würde übrigens viel Geld in die Hand genommen.“
Bessere Rahmenbedingungen nicht neuere Gesetze
Und ich sage es deutlich, damit es jeder versteht: „Genau sowenig wie der Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz die Zahl der Kinder in der Bundesrepublik erhöht hat, genau sowenig wird ein Rechtsanspruch auf einen Hausarzt die Zahl dieser verbessern. Bessere Rahmenbedingungen nicht neuere Gesetze braucht das Land.“
Fechner abschließend: „Wir können nur davor warnen, in der Bevölkerung eine Anspruchshaltung auf einen "eigenen" Hausarzt in der Gemeinde zu wecken. In einer Situation, in der wir eher auf eine Ausdünnung der Versorgung hinsteuern, fehlt mir dafür jedes Verständnis.“