Mangelnder Realitätssinn bezüglich Versorgungslage

FALK-KVen zur Äußerung der vdek-Vorsitzenden zum Praxisaufkauf

Mit Unverständnis reagierten die Vorstände der Freien Allianz der Länder-KVen (FALK) auf die Einlassungen von Ulrike Elsner, der Vorstandsvorsitzenden des Verbands der Ersatzkassen (vdek), zum geplanten GKV-Versorgungsstärkungsgesetz (GKV-VSG). Elsner hatte in der aktuellen Ausgabe des Ersatzkassen-Magazins in Hessen die vom Gesetzgeber geplante Aufkaufregelung für Praxen in überversorgten Regionen begrüßt und gefordert, dass die Kassenärztlichen Vereinigungen bei der Entscheidung über den Aufkauf von Praxen nicht mehr in der bisherigen Form miteinbezogen werden sollen.

­„Auch durch die permanente Wiederholung wird das Gerede von einer flächendeckenden Überversorgung nicht richtiger. Auf dem Lande ist es sowieso kaum mehr möglich, überhaupt noch Ärzte für eine Niederlassung zu gewinnen. In den Großstädten und Ballungsräumen arbeiten aber ebenfalls viele Kolleginnen und Kollegen am Anschlag, um den Andrang in den Praxen zu bewältigen. Unter diesen Vorzeichen den Abbau von tausenden Vertragsarztsitzen zu bejubeln, zeugt vom mangelnden Realitätssinn Frau Elsners“, so die Vorstände der FALK-KVen.

Zur Verbesserung und Aufrechterhaltung einer qualitativ hochwertigen ambulanten Versorgung werden künftig mehr niederlassungswillige Ärzte gebraucht und nicht weniger, so das Credo der Vorstände der FALK-KVen. Die Krankenkassen haben seit jeher in den Zulassungsausschüssen die Möglichkeit, die ärztliche und psychotherapeutische Versorgung vor Ort mitzugestalten. Statt nun auf Bundesebene große Reden zu schwingen, wären gerade die Vertreter der Ersatzkassen in besonderem Maße gefordert, hier entsprechende Basisarbeit zu leisten und die Entscheidungen der Zulassungsausschüsse gegenüber der Kommunalpolitik wie auch der Öffentlichkeit aktiv zu vertreten.