Metke: Neben Honorarsteigerung auch wichtige strukturelle Komponenten vereinbart
Der Vorstandsvorsitzende der KVBW, Dr. Norbert Metke, sagte am Montag in Stuttgart: „Wir haben ein gutes Ergebnis erzielt. Insgesamt steigt das Honorar um 4,4 Prozent. Hinzu kommt noch eine besondere Förderung des Notfalldienstes. Diese mit eingerechnet, stellen die Krankenkassen 4,8 Prozent mehr Mittel für die ambulante medizinische Versorgung der Bürger zur Verfügung. Dieses Ergebnis kann mit der Entwicklung der Einzelleistungen variieren und beinhaltet auch die Fortsetzung von Teilen der bisherigen Förderungen.“
Metke erläuterte die Einzelheiten des Abschlusses, der sich aus mehreren Komponenten zusammensetzt. „Der Orientierungspunktwert steigt um 1,3 Prozent, die EBM-Anpassung für die fachärztliche Grundpauschale sowie die hausärztliche Zusatzpauschale erhöhen sich um 0,6 Prozent. Für die Veränderungsrate, in der sich die veränderte Morbidität und Demografie widerspiegelt, wurde eine Steigerung um 0,9 Prozent vereinbart. Diese Elemente kommen insgesamt allen unseren Mitgliedern zugute. Wir haben aber besonderen Wert darauf gelegt, neben der Erhöhung der Vergütung strukturelle Verbesserungen zu erreichen. So sind wir einen weiteren Schritt vorangekommen hin zu festen Preisen, da neben dem weitgehenden Erhalt eines bereits umfangreichen Spektrums an ausbudgetierten und geförderten Leistungen zusätzliche Leistungen ausbudgetiert wurden. Dazu gehören neben dem ambulanten Operieren und stationsersetzenden Eingriffen auch alle dabei anfallenden Begleitleistungen. Ebenso wurde die Förderung der Drogensubstitution und die belegärztliche Tätigkeit ausbudgetiert.“
Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Dr. Johannes Fechner begrüßte insbesondere das Plus an Mitteln für die Reform des Notfalldienst. „Die Krankenkassen haben ihre Förderung des Notfalldienstes auf 12 Mio. Euro aufgestockt. Die Wegegebühren wurden um 1,3 Prozent erhöht und auch die längeren Strecken im Rahmen des Notfalldienstes abrechenbar gemacht. Insgesamt übernehmen die Krankenkassen in Baden-Württemberg somit mehr als die Hälfte der zusätzlichen Kosten, die für die Struktur der neuen Notfalldienstorganisation anfallen. Die neue Notfalldienstorganisation sichert den Versicherten in den nächsten Jahren eine exzellente Versorgung unter anderem an rund 100 zentralen Notfallpraxen, die überwiegend an Krankenhäusern angesiedelt sind. Gleichzeitig wird die Dienstbelastung der Ärzte leistbar.“
Metke lobte die Verhandlungsatmosphäre mit den Krankenkassen. „Honorarverhandlungen sind immer schwierig, keine Frage. Klar ist auch, dass es harte Verhandlungen gegeben hat. Wir sind aber froh, dass wir weitgehend geräuschlos einen solchen Abschluss hinbekommen haben. Höhe und Spektrum des Abschlusses zeigen, dass der baden-württembergische Weg mit einer gesunden Mischung aus Pragmatismus, gegenseitigem Respekt, Kompromissbereitschaft, Realitätssinn und Verantwortungsbewusstsein für unser Land die richtige Wahl ist. Auf alle Fälle stellt dies einen Abschluss dar, mit dem Ärzteschaft und Psychotherapeuten zufrieden sein können.“