Pisa tut Not – die Rechenkünste der Frau Doris Pfeiffer

Der Vorstandsvorsitzende der KVBW, Dr. Norbert Metke, hat aufs schärfste die Veröffentlichung des GKV-Spitzenverbandes zum Thema "Arztarbeitszeiten" verurteilt. Dr. Metke: „Bei der Stellungnahme des GKV-Spitzenverbandes durch Frau Pfeiffer handelt es sich um eine gezielte Verunglimpfung der Ärzte in der Öffentlichkeit auf dem Boden einer völlig falschen Datenlage. Wer offizielle Sprechstundenzeiten absichtlich gleichsetzt mit der tatsächlichen Arbeitszeit der Ärzte, manipuliert wissentlich die Öffentlichkeitsmeinung gegen Leistungsträger und täuscht willentlich.“

In ihren Äußerungen bezog sich Doris Pfeiffer auf eine Umfrage des Forsa-Institutes, in der die Praxisöffnungszeiten untersucht wurden. Für Metke stellt die Umfrage den niedergelassenen Ärzten jedoch ein äußerst positives Zeugnis aus. „Die Studie zeigt, welch große Leistung die niedergelassenen Haus- und Fachärzte erbringen. Zehn Prozent der Praxen haben ganztags durchgängig ohne Pause geöffnet, mehr als zwei Drittel am Vor- und Nachmittag - das sind exzellente Werte. Wer noch zusätzlich berücksichtigt, dass ein Großteil der Praxen noch Zusatzsprechstunden und Operationen erbringen und, vor allem die Hausärzte, noch teilweise erhebliche Zeiten für Hausbesuche aufwenden, dann ist das mehr als bemerkenswert.“

Metke verwies darauf, dass zu den Sprechstundenzeiten noch einmal ein großer Aufwand für den ärztlichen Bereitschaftsdienst, die Verwaltung und Bürokratie mit hinzukomme. „Arbeitszeiten von 60 Stunden und mehr sind bei den niedergelassenen Ärzten die Regel, wer das willentlich verschweigt, täuscht absichtlich und hat sich als ernstzunehmender Diskussionspartner verabschiedet.“

Keinerlei Verständnis zeigte Metke daher für die Kritik der GKV-Präsidentin. „Die Ärzte erbringen hier eine enorme Leistung, mit der die Basis für unser hervorragendes Gesundheitssystem gelegt wird - zumal sie für einen großen Teil ihres Zeitaufwandes nicht vergütet werden. Angemessen wäre hier ein uneingeschränkter Dank und große Anerkennung. Es zeigt erneut, wie weit sich der GKV-Spitzenverband von der Realität in den Praxen verabschiedet hat.“