Streit zwischen Uniklinik und Praxis für Strahlentherapie Freiburg beigelegt

Patientenwohl ist das oberste Gebot

Der Streit zwischen der Universitätsklinik und der Praxis für Strahlentherapie Freiburg ist beigelegt. Die Parteien waren sich immer einig, dass Krebspatienten und -patientinnen in der Region Freiburg mit Strahlentherapie auf höchstem Niveau versorgt sein müssen. Nur über die Verteilung der kassenärztlichen Abrechnungsmöglichkeiten – speziell darüber, ob die Praxis neben ihrem Leiter zu Recht zwei weitere Kassenärzte genehmigt bekommen hatte – war man sich uneins. Die Angelegenheit war bereits beim Sozialgericht gelandet und drohte in einen jahrelangen Rechtsstreit zu münden.

„Wir sind froh, dass nach zähen Verhandlungen eine für beide Seiten annehmbare Lösung gefunden werden konnte“, fasst Dr. Johannes Fechner, stellvertretender Vorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg, das Ergebnis zusammen. Dem schließt sich Dr. Weißenberger, Leiter des Zentrum für Strahlentherapie, an: „Jetzt können wir unsere Kräfte ganz und gar auf die Versorgung unserer Patienten richten!“

Ohne das Einlenken von Prof. Dr. Siewert, Ärztlicher Direktor der Universitätsklinik Freiburg, wäre die Einigung nicht möglich gewesen. Für ihn hat dies grundsätzliche Bedeutung: „Wir sehen uns als fairer und zuverlässiger Partner der niedergelassenen ärztlichen Kollegen, mit denen wir zahlreiche Kooperationen pflegen.“ Dies gelte sogar dann, wenn – wie Siewert betont ­– die Universitätsklinik Freiburg dabei, wie in diesem Fall "geldwerte Rechtsgüter aufgegeben" habe.

Aber man habe sich auf das oberste Gebot, das Patientenwohl, besonnen – "und dazu gehört nun mal auch die freie Arztwahl bei der Strahlentherapie." Für Professor Siewert ist sogar eine spätere, engere Zusammenarbeit der Universitätsklinik für Strahlenheilkunde mit der Praxis für Strahlentherapie nicht ausgeschlossen: „Jetzt können Gespräche auf Leitungsebene beginnen – und von denen erwarte ich ein gemeinsames schlüssiges Konzept für eine optimale Patientenversorgung.“