FAQ docdirekt
Antworten auf häufige Fragen
Patienten können sich telefonisch über die 116117 oder per docdirekt-App montags bis freitags zwischen 9 und 19 Uhr von einem Arzt telemedizinisch beraten lassen. Wenn sich ein Patient meldet, hat er zunächst Kontakt zu einer speziell geschulten medizinischen Fachangestellten, die seine Daten wie Name, Geburtsdatum, Adresse, Name der Krankenkasse und die Versichertenart sowie das Beschwerdebild abfragt. Damit erstellt die MFA einen „Fall“, den der Telearzt online über das webbasierte System aufrufen kann. Alternativ kann ein Patient auch selbst einen Fall im System anlegen und um eine Beratung ersuchen.
Ist ein Arzt nicht in der Plattform eingeloggt, erhält er die Patientenanfrage via App. Der Telearzt sieht in System den Fall inklusive Beschwerdebild und Kontaktdaten des Patienten und meldet sich beim Patienten. Im Patientengespräch erhebt der Telearzt die Anamnese und den Befund. Anschließend empfiehlt er dem Patienten das weitere Vorgehen. Ist eine taggleiche persönliche Vorstellung des Patienten bei einem (Fach-)Arzt notwendig, kann dem Patienten in unserer Terminservicestelle ein Termin in einer Praxis vermittelt werden.
Externe Links
Ziele des Modell-Projekts docdirekt
- Sicherstellung der ambulanten medizinischen Versorgung
- Nachweis der Effektivität und Qualität der telemedizinischen Beratung und Behandlung im Vergleich zur präsenzgestützten Versorgung
- schneller und niedrigschwelliger Zugang zur ärztlichen Akutbehandlung (bedarfsgerechte Steuerung des Behandlungsgeschehens)
- Entlastung der (Vertrags-)Ärzte in allen Regionen durch eine Verringerung der „einfachen“ medizinischen Fälle
- Erhöhung der Attraktivität des Arztberufes durch Einsatz digitaler Technologien
- Vermeidung von Wegstrecken und Wartezeiten für Patienten
- Erprobung neuer Versorgungsformen
Das Angebot steht Versicherten der gesetzlichen Krankenkassen in Baden-Württemberg offen. Auch Versicherte, die an der hausarztzentrierten Versorgung teilnehmen, können docdirekt in Anspruch nehmen. Privatpatienten können docdirekt nicht nutzen.
Die Servicezeiten von docdirekt für Patienten sind montags bis freitags von 9 bis 19 Uhr.
Der Fragenkatalog der medizinischen Fachangestellten, die das Telefonat entgegennehmen, ist so gestaltet, dass Notfälle schnell erkannt werden. Im Falle eines Notfalles leitet die MFA den Patienten sofort an eine Rettungsleitstelle weiter.
Die Vergütung für docdirekt erfolgt extrabudgetär – möglich wird dies durch eine gesonderte Vergütungsvereinbarung mit den gesetzlichen Krankenkassen. Behandlungsfälle im Zuge des Projektes docdirekt können mittels der GOP 99898 abgerechnet werden. Nähere Informationen zu dieser regionalen GOP erhalten Sie in der Rubrik Abrechnung & Honorar »
docdirekt steht allen GKV-Patienten in ganz Baden-Württemberg offen.
Bei der medizinischen Beratung und Behandlung genießen Datensicherheit und Datenschutz oberste Priorität. Die Datenverarbeitung findet ausschließlich im Gebiet der Bundesrepublik Deutschland statt. Alle Daten werden verschlüsselt übertragen und verschlüsselt auf Datenbankservern in zertifizierten deutschen Rechenzentren abgelegt.
Alle unsere Teleärzte sind Hausärzte sowie Kinder- und Jugendärzte, die in der vertragsärztlichen Versorgung tätig sind. Sie sind entweder niedergelassen oder angestellt in einer Vertragsarztpraxis.
Wenn auch Sie Interesse haben, sich zu beteiligen, dann melden Sie sich gern per E-Mail: docdirekt@kvbawue.de
Die KVBW stellt den teilnehmenden Ärzten die webbasierte Software sowie die Zugangsdaten (Benutzername/Passwort) kostenlos zur Verfügung.
Teilnehmende Ärzte werden zu Beginn in der Anwendung der webbasierten Software geschult. Sie sind damit in der Lage, die Fälle anzunehmen, den Patientenkontakt über das System herzustellen und den Fall abschließend zu dokumentieren.
Eine Ausstellung einer Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU) ist über das eigene PVS möglich. Der Arzt darf den unbekannten Patienten maximal drei Tage krankschreiben. Die Übermittlung der Papierausfertigungen an den Patienten liegt derzeit noch in der Verantwortung des Telearztes. Allerdings arbeiten wir mit der Weiterentwicklung der eAU auch an einer App-basierten Lösung, mit der dem Patienten die Information zugeschickt werden kann.
Die Ausstellung eines Rezeptes oder eines eRezeptes ist derzeit nicht möglich, da dies immer einen persönlichen Arzt-Patienten-Kontakt voraussetzt.
Teleärzte müssen eine Berufshaftpflichtversicherung für das mit dem Projekt spezifisch verbundene Risiko telemedizinischer Beratung und Behandlung in angemessener Höhe mit einer Deckungssumme von mindestens 3.000.000 Euro für Personen- und Sachschäden abgeschlossen haben. Interessierte Ärzte müssen dies mit ihrer bestehenden Haftpflichtversicherung im Vorfeld klären.