Neue Arzneimittel-Therapiebereiche für Wirkstoffe zur Behandlung der Osteoporose

Änderung in der Arzneimittel-Richtwertsystematik

Zum 1. Januar 2025 wird die Zuordnung der Mittel zur Behandlung der Osteoporose innerhalb der Arzneimittel-Therapiebereiche (AT) neu strukturiert.

Um die steigenden Verordnungskosten, die sich durch den medizinischen Fortschritt ergeben, adäquat abzubilden, wurde der ursprüngliche AT 34 (Mittel zur Behandlung der Osteoporose) in zwei neue AT 68 (Mittel zur Behandlung der Osteoporose, antiresorptive Wirkstoffe) und AT 69 (Mittel zur Behandlung der Osteoporose, osteoanabole Wirkstoffe) unterteilt. Der ehemalige AT 34 wird nicht weitergeführt.

Übersicht zu den neuen AT 68 und 69

  AT 68
Mittel zur Behandlung der Osteoporose,
antiresorptive Wirkstoffe		 AT 69
Mittel zur Behandlung der Osteoporose,
osteoanabole Wirkstoffe
Fachgruppen
  • FA Chirurgen
  • FA Frauenheilkunde
  • FA Innere Medizin ohne SP
  • Hausärzte (Allgemeinmediziner, Internisten und Praktische Ärzte)
  • FA Innere Medizin mit SP Nephrologie und Endokrinologie
  • FA Orthopädie
  • FA Urologie
  • Hausärzte (Allgemeinmediziner, Internisten und Praktische Ärzte)
  • FA Innere Medizin mit SP Endokrinologie
  • FA Orthopädie
Wirkstoffe Bisphosphonate (auch in Kombination mit Colecalciferol oder als Sequentialpräparat mit Calcium und Colecalciferol), Calcitonin, Denosumab, Raloxifen, Strontiumranelat Abaloparatid, Romosozumab, Teriparatid

Bei den Richtwertgruppen, die den AT 69 nicht zugeordnet bekommen, fließen die Verordnungen der osteoanabolen Wirkstoffe in den AT Rest.

Hintergrund

Die Anpassung war aus Sicht der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW) erforderlich, um die aktuellen Empfehlungen der Osteoporose-Behandlungen künftig besser in die Richtwertsystematik zu integrieren. Die diesjährigen Verordnungsdaten der KVBW zeigten, dass die Berücksichtigung der Leitlinie für Orthopäden zu einem Anstieg der AT-Fallkosten führt und die bisherige Zuordnung der Mittel zur Behandlung der Osteoporose in den ursprünglichen AT 34 nicht mehr den aktuellen Anforderungen entsprach.

In den Arzneimittel-Verhandlungen für das Jahr 2025 konnten wir uns mit den Krankenkassen darauf einigen, die von der KVBW geforderte Anpassung wie beschrieben umzusetzen.

Alle neuen, für 2025 geltenden AT-Richtwerte finden Sie in unserer Übersicht.